Die ein- und beidseitige Hörgeräteversorgung

Mittlerweile hat sich bei Hörgeräten die beidseitige Versorgung durchgesetzt. Zwei Augen, Beine, Füße, Arme, Hände – und eben zwei Ohren. Vieles ist beim Menschen in doppelter Ausführung vorhanden. Und das aus bestimmtem Grund: mehr Effektivität. Mit zwei Ohren hört man nicht nur besser, das Gehirn ist auch bei der Verarbeitung von Geräuschen darauf ausgelegt, dass wir mit beiden Ohren hören. Im Idealfall funktionieren beide Ohren gleich gut. Beidseitiges Hören ist zum Beispiel Voraussetzung für Richtungshören, was für den Straßenverkehr enorm wichtig ist. Und so wie beim gesunden Menschen beide Ohren miteinander kommunizieren, ist es heute möglich, dass zwei Hörsysteme miteinander kommunizieren. Das nennt man dann: binaurale Signalverarbeitung. Das linke und das rechte Hörgerät sind vernetzt und aufeinander abgestimmt, sie „kommunizieren“ per Funk miteinander. Die ankommenden Signale werden aufgenommen, neu berechnet und an die jeweilige akustische Situation angepasst. So fällt es insbesondere in einer geräuschvollen Umgebung um einiges leichter, einem Gespräch zu folgen.

Mit nur einem Hörgerät kann die binaurale Signalverarbeitung nicht angewandt werden. Situationen, wo nur ein Hörgerät angepasst wird, sind zum Beispiel, wenn ein Ohr komplett taub ist oder nur eines vom Hörverlust betroffen ist. Aber das kommt nicht so oft vor. Wichtig ist die Hörgeräteversorgung bei einem Hörverlust allemal. Ohren mit Hörverlust neigen dazu, nach und nach die Fähigkeit zu hören und zu verstehen zu verlieren. Beide Ohren müssen aktiv sein, damit sich der Hörverlust nicht zusehends weiter verschlechtert.

Die Vorteile einer beidseitigen Versorgung

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Hörakustikmeister und Inhaber Peter Kaulfuß